Exclusive P3 Limited Edition
Arbeiten: Die Geschichte zur Restauration dieses Laufwerkes ist im Netz weitläufig bekannt.Sie wurde von Christian dem Besitzer, selbst formuliert.
Nachzulesen im AAA-Forum : P3 Le
Um es noch einmal näher zu beschreiben, was da genau geschah und auch um ein paar Bilder mehr zu sehen wurde dieser Eintrag ausschließlich für den ersten:
Exclusive P3 Limited Edition
erstellt.
Intro
Der Schaden:
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viel zu lange Anlaufzeit
Verrotteter Kugelkonus des Tellerlagers
So auch die Achse selbst
Kugel liegt in einer Art Diesel ???
Bremsplunger zu laut
Fußschrauben sind schräg mit Gewalt eingedreht worden dabei Gewinde beschädigt
Netzteil/Motortreiberplatine total verbastelt
Verkabelungen teils verrottet
Grundchassisfurnier teilweise abgelöst (Wasserschaden)
.....
Zusätzlich der Wunsch von Christian, das 100V Gerät auf 230V VDE-gerecht umzubauen. (Was ja auch Sin macht ;) )
Erst ein mal etwas Bildmaterial, danach gehts mit der eigentlichen Restauration weiter....
Spezifikationen:
- Gerätetype: Plattenspieler
- Antrieb: direkt
- Drehzahlbereiche 33 1/3 , 45 U/Min
- Quarzregelung: Ja
- Baujahr: 1978
Die Restauration:
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1. Bremsplunger abgebaut, zerlegt, von Verharzung gereinigt und mit Graphit abgerieben, zusammengebaut und eingestellt und "richtig herum" wieder zusammengebaut. denn dieser hatte einmal jemand falsch zusammengebaut.
2. der verrottete Kugelkonus und die Achswände vom Dieselöl gereinigt, dann auspoliert, zuerst mit Maschine, dann die Feinpolitur per Hand. Danach den Konus mit μBall-Öl gefüllt und mech. einlaufen gelassen, Überschüsse so weit als nötig entfernt. Kugel ersetzt. Die Achswände entsprechend mit PTFE-Fett abgerieben..
3. Das Grundbrettchen (Naja, ist ja an sich kein Brettchen, denn die Süße hat Ausmasse, die Rubens in erotische Verzückung verfallen lassen würde ...) also das Grundbrett gereinigt, Salzkrusten entfernt und die gelösten Furniere wieder aufgeklebt.
4. Neue Gewinde der verwürgten Halteschrauben für die Fixierteller der Chassisfedern geschnitten
5. Gewindebolzen der Feder ausgedreht und das Feingewinde neu eingeschliffen.
6. Ebenso wurde das Gewindeloch im Subchassis nachgeschnitten
7. Alle Schrauben der Fixierteller ersetzt
8. Während der ganzen einzelnen Schritte wurde das furnierte Holzchassis zwischenzeitlich mehr als 20! mal mit speziellem Pflegeöl behandelt, um den, über die Jahre eingedrungene Dreck, zu entfernen und die Oberfläche zu versiegeln.
Nun kam die Elektronik an die Reihe:
9.Ersatz der ungeeigneten Endstufentransistoren geg. ausgemessene Paare einer einzigen Charge. Dabei jeweils neue Glimmerscheiben mit frischer und ausreichender Wärmeleitpaste am reparierten Kühlwinkel verbaut
10. Treibertransistoren durch originale Typen ersetzt. (diese sind immernoch lieferbar :) )
11.Verrotteter (oxidierter) Ziehkondensator ersetzt.
12. Defekte Damperdioden der Endstufe durch leistungsfähigere Typen ersetzt.
13. FG - Schaltung überholt.(Transistoren und Kondensatoren)
14. Alle restliche falsch eingebauten Transistoren und Dioden durch ausgemessene Typen ersetzt.
15. Die Pufferkondensatoren durch die geänderte Anlaufgeschwindigkeit angepasst (errechnet). Damit wurde auch ein "smootheren" Lauf erreicht, der die entgültigen Einstellungen noch präzieser werden ließ.
16.Die Verkabelung zum Längstransistor der H-Stufe erneuert
17. Beide Trimmer für die "Fang"-Einstellung der Geschwindigkeiten ersetzt und eingestellt
18. Die Offseteinstellung auf Cermet-Spindel umgebaut
19. die Lötseite der Platine chem. gereinigt ("gewaschen")
Der Umbau auf 230V inclusieve VDE gerechter Filterung:
20. Wir haben einen Flachringkerntrafo nach unseren Vorgaben anfertigen lassen. 21. Diesen Trafo mit VDE gerechte Gießmasse in schwarz lackierter Abschirmdose eingegossen (Zusätzliche Einbringung von Silikonringen zur verbesserten mech. Dämpfung).
22. Um das Gerät durch den Umbau möglichst nicht zu beschädigen, haben wir ein zusätzliche Blechpfanne angefertigt und diese mit unter den neuen Transformatorblock fixiert, um damit die vorhandenen Stehbolzen des alten Trafos verwenden zu können. So wurde das Chassis nicht beschädigt und ein "Rückbau" auf 100V ist jederzeit ohne zurückbleibende Beschädigung möglich.
23. Entwurf, Anfertigung und Einbau eines angepassten EMI-Filters.
24. Neues Abschlussblech angefertigt, lackiert und mit 2-Pin AC-Buchse versehen.
25. Anfertigung der neuen Betriebschilder für die Transformatorenwerte (für den Transformator) und eines Schildes für den geänderten Gerätetyp aus gold eloxiertem Aluminiumblech mit Hilfe unserer CNC Flachbettfräsen.
sicher habe ich ein paar Schritte vergessen....aber im groben und Ganzen war das die Erweckung eines geschundenen P3 zu einem einzigartigen P3 Limited
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